Ortsteil der Marktgemeinde Absberg

(ca. 6 km von Absberg)

Einwohner: 318

Höhe: 489 m

Ortsvorwahl: 09837

Sehenswürdigkeiten: Spätmittelalterliche Rieter-Kirche (1464-1488), ehem. Gasthaus zum Lamm (1612), ehem. Pfarrhaus (1603)

 

Tourismus:

Kalbensteinberg liegt auf dem Höhenrücken zwischen Spalt und Gunzenhausen, umgeben von zahlreichen Streuobstwiesen und Wäldern. Der als Kirschenanbaugebiet bekannte Ort wurde 1995 Bundessieger (Silber) und Landessieger (Gold) im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.


Die Kirschblüte Ende April bis Anfang Mai lockt jährlich viele Besucher in das Kalbensteinberger Hügelland. Die Kirschgärten rund um den Ort und der nahe Quellenweg mit den Naturdenkmälern „Schnittlinger Loch“ und „Zigeunerloch“ laden zu idyllischen Wanderungen ein. Auch der bekannte Jakobspilgerweg führt, von Wernfels her kommend, durch Kalbensteinberg.

Anfang Juli wird die Erntezeit der Süßkirschen im ganzen Dorf mit einem Kirschhoffest gefeiert. Ganz besonders sehenswert ist die spätmittelalterliche Rieter-Kirche mit ihren kunsthistorisch wertvollen Schätzen sowie der historische Ortskern mit Fachwerkgebäuden aus der Zeit um 1600. Charakteristisch für den Ort sind auch die denkmalgeschützten fränkischen Sandsteinhäuser aus dem 19. Jahrhundert, die von einem gewissen Wohlstand durch den Anbau von Sonderkulturen wie Hopfen oder Kirschen zeugen.

Kalbensteinberg ist ein Ort mit regem Vereinsleben. Der hiesige Obst- und Gartenbauverein vertreibt in seiner seit mehr als 100 Jahren bestehenden Brennerei Spezialitäten wie den „Original Kalber“ und den Brombachseer „BergKirsch“. In der Mosterei werden im Herbst die Erträge der Streuobstwiesen verwertet.

1248 wird Kalbensteinberg in einer Urkundedes Klosters Roggenburg das erste Mal erwähnt. Ab 1437 ist der Ort im Besitz der Nürnberger Patrizierfamilie Rieter. Von 1464 an ließ Paul Rieter die Kirche in ihrer heutigen Gestalt errichten.

Dieses Geschlecht hat den Ort und vor allem die Kirche Jahrhunderte hindurch geprägt. 1609 hat Hans Rieter die Kirche nicht nur zur Grablege seines Geschlechts gemacht, sondern sie auch reich mit mittelalterlichen Kunstwerken und Totenschilden ausstatten lassen. Aufgrund dieser nahezu vollständig erhaltenen Ausstattung gilt das Gotteshaus als „Schatzkästlein Frankens“. Am 13. Februar 1753 starb Johann Albrecht Adam Rieter als letzter seiner Familie im Alter von 76 Jahren kinderlos.

Mit dem Aussterben des Geschlechts ging der rieterische Besitz an das Heilig-Geist-Spital in Nürnberg über. Bis 1970 wurden die zur Stiftung gehörige Kirche, Pfarrgrundstücke sowie der große, im Nordosten der Gemarkung liegende „Herrnwald“ von der Stadt Nürnberg verwaltet. So wirkt das Rieterische Erbe bis in die Gegenwart Kalbensteinbergs hinein.

Weitere Info's: KALBER ONLINE